Stell dir vor, du malst einen Apfel und dieser wird plötzlich echt. So echt, dass du in ihn hineinbeißen kannst. Der Künstler Herr René erlebt genau das in dem Buch Was Herr René so alles malt von Leo Timmers.

Der Biss in den Apfel

Jede Woche geht Herr René auf den Markt, um seine Bilder zu verkaufen. Aber niemand interessiert sich dafür. Frustiert starrt er auf eines seiner Werke, das einen Apfel zeigt.

„„Könnte ich den bloß aufessen,“ seufzt er, „dann hätte ich wenigstens nicht solchen Hunger!““

Da steht plötzlich ein fremder Mann vor ihm, schnippt mit den Fingern und der Apfel wird echt. Er stellt Herrn René vor die Wahl: beißt er in den Apfel, würden fortan alle Bilder, die er malt, echt werden. Nach kurzem Zögern beißt er zu und tatsächlich: alle Bilder, die er an seinem Verkaufsstand hat, sind echt geworden. Kurzerhand packt er zusammen und geht nach Hause. Hier beginnt er zu malen, es gibt so viele Dinge, die er haben will. Alle seine Wünsche erfüllt er sich mit seinen Pinselstrichen. Ein Auto, ein Schiff, ein Flugzeug, ein Haus, … Aber macht ihn all das glücklich?

Herr René und das Bild vom Apfel

„Dies ist kein Apfel. Es ist ein Bild von einem Apfel.“ (René Magritte)

Der Name Herr René für den Maler ist keineswegs zufällig gewählt. Er spielt auf den belgischen Künstler René Magritte an. Magritte wollte die Wirklichkeit hervorheben und herausstellen, dass ein Bild eben nur ein Bild ist. Egal, wie schön ein Apfel gemalt ist – essen kann man ihn nicht. So malte er zum Beispiel besagten Apfel und schrieb darunter „Ceci n’est pas une pomme.“ (auf deutsch: „Dies ist kein Apfel.“). Neben dem Apfel, malte er noch weitere Gegenstände, zum Beispiel eine Pfeife: „Ceci n’est pas une pipe“.

„Ein Bild ist nicht zu verwechseln mit einer Sache, die man berühren kann. Können Sie meine Pfeife stopfen? Natürlich nicht! Sie ist nur eine Darstellung. Hätte ich auf mein Bild geschrieben, dies ist eine Pfeife, so hätte ich gelogen. Das Abbild einer Marmeladenschnitte ist ganz gewiss nichts Essbares.“ (René Magritte)*

Der Apfel von Herrn René.

Schönes Bilderbuch mit wichtiger Botschaft

Neben wunderschönen Illustrationen und einer tollen Geschichte bringt das Bilderbuch Was Herr René so alles malt eine wichtige Botschaft mit: Egal, wie viele Besitztümer man anhäuft, diese allein werden einen nicht glücklich machen. Denn es gibt Wichtigeres im Leben als materielle Dinge: Freundschaft. Die Leidenschaft für eine Sache. Jemand anderem eine Freude machen.

Das Buch Was Herr René so alles malt bietet eine gute Grundlage, um über all diese Themen zu sprechen. Mir gefällt es sehr gut und ich freue mich schon sehr darauf, es mit Sina zu lesen.

Buchinformationen

Leo Timmers: Was Herr René so alles malt
Schaltzeit Verlag, Berlin 2018
Hardcover, 40 Seiten
Ab 3 Jahren
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Klappentext

Herr René kann so gut malen, dass alles aussieht, als wäre es echt. Eines Tages wird es tatsächlich echt! Und Herr René malt weiter: ein Apfel, ein Auto, ein Kreuzfahrtschiff, ein Flugzeug… Es gibt noch so viel, was er haben will.

„Eine wunderbare Hommage an René Magritte und die Malkunst.“ (De Morgen, Brüssel)

Was Herr René so alles malt

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Anmerkung: Das Buch „Was Herr René so malt“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Schaltzeit Verlag zur Verfügung gestellt.

*Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/René_Magritte

Autor

Als ich klein war, konnte ich es nicht abwarten, endlich selber lesen zu können. Ich liebte es sehr, wenn meine Eltern mir aus Büchern vorlasen. Aber es reizte mich, es ihnen gleich zu tun und selbst die gedruckten Wörter zu einer Geschichte zusammenzusetzen. Nachdem ich endlich lesen gelernt hatte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen. 2016 bin ich Mutter geworden und ich möchte meiner Tochter Sina die Welt der Bücher eröffnen wie sie einst mir geöffnet wurde.

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