Zwei mutige Freunde, ein verloren gegangenes magisches Amulett, ein geheimnisvoller Wald und jede Menge fantasievoller Figuren – das sind die Zutaten für die abenteuerliche Vorlesegeschichte Lichterland von Carolin Jelden.

Das verlorene Amulett

Zufällig trifft Karla einen Jungen im Glimmerwald. Frederik findet nicht mehr aus dem geheimnisvollen Wald heraus. Karla ahnt nicht, dass er der Sohn des Königs ist, als sie verspricht, ihm zu helfen. Doch bald schon erfährt sie, mit wem sie es zu tun hat, denn die Wachen des Königs suchen bereits nach dem Prinzen. Karla verrät ihn nicht und die Kinder freunden sich an. Nach einem Umweg über ihr Zuhause kehrt Frederik ins Schloss zurück. Seine Eltern sind froh, dass ihr Sohn wohlbehalten zurückgekehrt ist – aber auch verärgert. Denn außerhalb des Schlosses ist es gefährlich für junge Prinzen.

In der Konsequenz ist es Frederik erst mal unmöglich, das Schloß zu verlassen. Ihm fällt aber eine Lösung ein, wie Karla ihn besuchen kann. Bei ihrem erstem Besuch entdeckt sie den Versteinerten Hut – ein besonderes Geschenk von Zauberer Poklorius an das Lichterland. Im Inneren des Hutes verborgen sind die Glückslichter, die früher oft am Himmel über Lichterland zu sehen waren. Doch bereits seit einer Weile sind sie erloschen. Denn um die Lichter zu befreien, braucht man ein magisches Amulett. Eins, das verloren gegangen ist, weil Frederiks Großvater in seiner Amtszeit als König unachtsam war.

„Dieses Amulett war der größte Schatz des Landes, denn es war der Schlüssel, der den Versteinerten Hut öffnen konnte. Wenn man es in den Kreis legte, begann der Zauber zu wirken. Die Glückslichter erwachten zum Leben und flogen durch die Spitze des Hutes hinaus, zogen über den Himmel und verbreiteten im ganzen Land ihren funkensprühenden Zauber – wie tausend Knisterblumen auf einmal.
Man nannte sie Glücklichter, weil sie nicht nur die Nacht heller machten, sondern auch die Herzen der Menschen und aller anderen Wesen.“

Als Karla hört, dass ein Erdmurpel sich das Amulett geschnappt haben soll, beginnt ihr Herz zu klopfen. Denn sie hat eine Ahnung, wo es sich befinden könnte. Und so beginnt für die beiden Freunde ein echtes Abenteuer. Ob es ihnen gelingt, das Amulett zu finden, nach dem schon so viele vor ihnen gesucht haben, lest ihr am besten selber.

Fazit: Spannend, voller Fantasie

Lichterland war für uns die Überraschungsentdeckung des Jahres 2020. Wir lieben dieses Buch, das so voll von Fantasie und Spannung ist. Sowohl die Geschichte als auch die Illustrationen von Laura Bednarski sind liebevoll und detailreich. Die Figuren sind so fantasiereich, dass man sie am liebsten treffen würde. Okay, vielleicht nicht die Schattenbeißer – aber unbedingt einen Wirbelwutsch.

Alles in allem fiel es uns jeden Tag schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Wir wollten unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht. Und jetzt, wo wir es wissen, bin ich sicher: Lichterland gehört zu den Büchern, die wir sicher öfter als einmal lesen, weil es nichts von seinem Zauber auf uns verloren hat.

Was uns besonders gefallen hat, ist, dass es mit Karla eine starke Mädchen-Identifikationsfigur gibt. Leider findet man in Kinderbüchern immer noch viel zu viele Prinzessinen, die auf einen Prinzen warten. Karla ist keine Prinzessin und sie wartet auch nicht, sie findet zufällig den Prinzen und nimmt die Dinge in die Hand. Dennoch ist die Geschichte wunderbar für beide Geschlechter geeignet, denn mit Frederik gibt es auch für Jungs eine tolle Identifikationsfigur. Ebenso mutig, aber vielleicht nicht ganz so taff wie Karla. Zusammen sind sie ein Team. Freunde, die sich ergänzen und gemeinsam zum Ziel finden. Das bringt mich zur Botschaft des Zauberers Poklorius, die wir mitnehmen:

„Haltet zusammen, seid hilfsbereit und steht auf, wenn ihr fallt. Dann wird das Glück euch leiten.“

Abschließend bleibt mir nichts anderes als zu sagen: Lest dieses Buch (vor) – ihr werdet es nicht bereuen.

Buchinformationen

Carolin Jelden: Lichterland: Die Suche nach dem magischen Amulett
Mit Illustrationen von Laura Bednarski
ellermann im Dressler Verlag, Hamburg 2020
Hardcover, 204 Seiten
Ab 5 Jahren

Klappentext

Wo sind nur die Glückslichter geblieben?
Früher waren sie oft am Himmel über Lichterland zu sehen. Doch nun sind sie erloschen. Nur ein magisches Amulett kann sie wieder zum Leuchten bringen – und genau das wollen Karla und Frederik finden! Die beiden Freunde begeben sich auf einer abenteuerliche Suche, die sie tief in den Glimmerwald führt. Hier ist es geheimnisvoll und gefährlich. Hier leben Nachtelfen und Erdmurpel, freche Kerzenkobolde und finstere Schattenbeißer. Doch Karla und Frederik lassen sich nicht von ihrem Ziel abbringen…
Ein magischer Vorleseschmöker, der die ganze Familie glücklich macht.

lichterland

Anmerkung: Das Buch „Lichterland: Die Suche nach dem magischen Amulett“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar von der Autorin zur Verfügung gestellt.

Autor

Als ich klein war, konnte ich es nicht abwarten, endlich selber lesen zu können. Ich liebte es sehr, wenn meine Eltern mir aus Büchern vorlasen. Aber es reizte mich, es ihnen gleich zu tun und selbst die gedruckten Wörter zu einer Geschichte zusammenzusetzen. Nachdem ich endlich lesen gelernt hatte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen. 2016 bin ich Mutter geworden und ich möchte meiner Tochter Sina die Welt der Bücher eröffnen wie sie einst mir geöffnet wurde.

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