Der Tod ist für uns Erwachsene schon schwer begreiflich. Es unseren Kindern nahezubringen, ist eine echte Herausforderung. Im Pappbilderbuch Helmut und die Rakete muss Roboter Helmut sich damit auseinandersetzen, dass sein Kollege Hansi verschrottet werden soll.
Roboter können doch sterben
Eigentlich hat Roboter Helmut immer gedacht, dass Roboter nicht sterben können. Doch dann erscheint sein Kollege Hansi eines Tages nicht zur Arbeit in der Konservenfabrik. Helmut macht sich Sorgen, denn in letzter Zeit musste ganz schön viel bei Hansi repariert werden.
„Letzte Woche war ihm ein Auge herausgefallen, und in der Woche davor hatte er in der Pause seinen Arm verloren. Auch sonst quietschte und knarrte er schrecklich.“
Auf seine Nachfrage, wo Hansi ist, erhält er die Antwort, dass Hansi wahrscheinlich bald verschrottet werden muss. Es gäbe keine passenden Teile mehr, um seinen Kollegen zu reparieren, hörte er. Helmut ist schockiert, denn dann wäre Hansi ja einfach nicht mehr da. Als er sich am Abend mit seinen Freunden trifft, weiß jeder etwas über den Tod zu erzählen und Helmut bekommt jede Menge Informationen.
„Auf dem Weg nach Hause gingen Helmut viele Dinge durch den Kopf. Passierte wirklich mit jedem etwas anderes nach dem Tod? Oder wusste es einfach keiner so genau? Egal, denn jeder hatte seine eigene tröstende Vorstellung davon, was nach dem Leben geschehen würde.“
Zum Schluss muss Helmut Abschied von seinem Freund nehmen. Einige Teile von Hansi sollen in einer Rakete verbaut werden, die immer um die Erde kreisen wird. Und da hat auch Helmut seine ganz eigene tröstende Vorstellung gefunden:
„Er vermisste ihn. Aber immer, wenn es nachts sternenklar war, hielt Helmut Ausschau nach der Rakete. Manchmal sah er sie tatsächlich. Winkte da nicht Hansi?“
Über Roboter Helmut
Die Geschichten von Helmut regen an, mit Kindern über ihre Emotionen zu sprechen. Aktuell sind zwei Bücher über den Roboter erschienen:
Ein einfühlsames Buch über das Sterben
Vor einem Jahr versuchte ich meiner Tochter zu erklären, dass ein Mensch, der uns sehr nahestand, sterben wird. Sie war zu diesem Zeitpunkt noch recht klein, aber schon groß genug, um zu verstehen, dass diese Person fehlen würde. Keine einfache Aufgabe, denn wie erklärt man einem Kind den Tod? Für mich stellen Bücher wie Helmut und die Rakete eine wertvolle Unterstützung dar. Denn man kommt durch die Geschichte leichter ins Gespräch und kann man offene Fragen beantworten.
Helmut, der Roboter, hat sich schon in seinem ersten Buch in mein Herz geschlichen. Daher war ich gespannt, wie er mit dem Thema Tod umgehen würde. Die Idee, dass ein Roboter-Kollege verschrottet werden soll und Helmut daraufhin Informationen sammelt, ist eine logische Fortsetzung. Was mir sehr gut gefällt, ist der tröstende Ausgang, denn den braucht ein Kinderbuch zum Thema meiner Meinung nach unbedingt. Die Rakete, in der Teile des Kollegen verbaut wurden, symbolisiert für mich sehr schön, dass die Erinnerung an geliebte Personen in uns weiterlebt.
Ansonsten fällt mir auch beim zweiten Band von Helmut, dem Roboter, auf, wie liebevoll es gestaltet ist. Das Buch ist übrigens zu hundert Prozent aus Recyclingpapier hergestellt und mit ökologischen Farben bedruckt. Alles in allem kann ich das Buch nur weiterempfehlen.
Buchinformationen
Nadine Eiringhaus: Helmut und die Rakete
HeartMut Verlag, Maitenbeth 2019
Pappbilderbuch, 16 Seiten
Ab 4 Jahren
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Klappentext
Roboter können nicht sterben, hatte Helmut immer gedacht. Als Helmuts Kollege Hansi verschrottet werden soll, ist Helmut umso mehr geschockt.
Was sollte das heißen? Was passierte nun mit Hansi? Helmuts Freunde versuchen ihn mit ihren rührenden, pragmatischen, aber auch skurillen Vorstellungen zum Thema Tod zur Seite zu stehen.
Anmerkung: Das Buch „Helmut und die Rakete“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom HeartMut Verlag zur Verfügung gestellt.
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