„Warnung vor dem Hunde“ – dieses Schild gefällt Paule überhaupt nicht. Denn vor ihm musste niemand gewarnt werden: weiches Fell, treue Augen, plüschige Pfoten und eine Schnauze, die zu lachen schien. Ob aus ihm doch noch ein Wachhund wird, erfahren wir in dem Buch Stolz wie Paule.
Briefträger sind zum Üben da
Paule lebt als Wachhund auf einem Bauernhof. Aber so richtig kann er sich nicht mit seiner Rolle anfreunden. Er ist weder angsteinflössend, noch bissig. Nicht mal richtig knurren kann er. Wie soll er nur den Hof bewachen? Seine besten Freunde – Gans Antonia, Ziegenbock Konrad und Katze Merle – wollen ihm helfen und zeigen ihm, wie man Einbrecher vertreibt.
„Antonia knurrte fürchterlich. Konrad rannte gegen das Tor, und Merle zeigte ihre Pfote und ihre Ohren. Die drei waren so gut, dass sich bald niemand mehr am Hoftor vorbeitraute.“
Einige Tage später können die drei Freunde nicht mehr. Antonia ist heiser, Konrad hat überall blaue Flecken und auch Merle hat allerhand Blessuren davon getragen. Paule muss nun übernehmen. Doch der traut sich die Aufgabe immer noch nicht zu. Seine Freunde geben ihm Unterricht, doch das Knurren will einfach nicht gelingen. Als Übungsobjekt soll jetzt ein Briefträger dienen, denn „Briefträger sind zum Üben da.“ Am Ende wächst Paule über sich selbst hinaus. Aber das lest ihr lieber selber …
Fazit: (Vor)lesenswert
Manchmal steht man vor einer Aufgabe, die unüberwindbar scheint. So geht es dem Hund Paule, der einfach nicht knurren kann. Dabei ist das wohl die Mindestanforderung an einen Wachhund. Was soll er bloß machen, wenn Einbrecher auf das Grundstück kommen? Er fühlt sich unwohl in seiner Haut. Dieses ungute Gefühl, einer Aufgabe nicht gewachsen zu sein, kennt wohl jeder. Das Buch Stolz wie Paule zeigt, wie wichtig und hilfreich es ist, gute Freunde an seiner Seite zu haben. Es zeigt, dass man über sich hinauswachsen kann, wenn es darauf ankommt. Es zeigt aber auch, dass es manchmal einfach einen Moment dauert, bis man etwas gelernt hat. Gerade der letzte Punkt ist meines Erachtens für die Altersstufe von drei bis sechs Jahren, für die das Buch gedacht ist, sehr wichtig.
Die Zeichnungen in dem Buch runden die Geschichte wunderbar ab. Besonders Paule ist sehr gut getroffen und man kann ihm seine Gefühle förmlich im Gesicht ablesen. Was mir sehr gefällt, ist, dass die Zeichnungen einen leichten Wimmelbuch-Charakter haben. Denn auf jeder Seite lassen sich viele Details entdecken. Alles in allem kann ich die Geschichte von Paule nur weiterempfehlen – besonders für Kinder, die sich ärgern, dass sie etwas noch nicht können.
Buchinformationen
Sandra Niermeyer: Stolz wie Paule
Mit Illustrationen von Dominik Rupp
Magellan Verlag, Bamberg 2019
Hardcover, 32 Seiten
Ab 3 Jahren
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Klappentext
„Warnung vor dem Hunde“ – dieses Schild gefällt Paule überhaupt nicht. Der kleine Hund ist nämlich alles andere als furchteinflößend und knurren kann er auch nicht! Zum Glück hat Paule gute Freunde. Gans Antonia, Ziegenbock Konrad und Katze Merle tun alles, damit aus Paule doch noch ein guter Wachhund wird. Ob er das schafft?
Stolz wie Paule
Anmerkung: Das Buch „Stolz wie Paule“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Magellan Verlag zur Verfügung gestellt.
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