Werner Holzwarth ist vor allem durch seinen Kinderbuchklassiker Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hatte bekannt. Jetzt ist sein neuestes Werk Mein Jimmy erschienen.
Freunde bis in alle Ewigkeit
Madenhacker Hacki lebt auf dem Nashorn Jimmy und pickt diesem die Insekten vom Rücken. Die Zwei sind die allerbesten Freunde, doch das Nashorn wird älter und schwächer. Hacki kann sich ein Leben ohne seinen Freund nicht vorstellen. Jimmy versucht ihn zu trösten und sie erinnern sich an gemeinsame Momente.
„„Hacki, solange du an mich denkst, wird es mich geben. Und alles, was wir erlebt haben, wird uns keiner mehr wegnehmen. Das gehört uns. Für jetzt und alle Zeiten.““
Als Jimmy stirbt, ist Hacki an seiner Seite und zieht schließlich weiter. Ein paar Wochen später wohnt er gemeinsam mit drei anderen Madenhackern auf einem Zebra. Ihnen erzählt er die Geschichten von seinem Freund Jimmy.
Gut zu wissen: Madenhacker sind Vögel, die sich von Insekten ernähren. Gerne halten sie sich auf dem Rücken von Großtieren auf und suchen deren Fell nach Nahrung ab. Bei dieser Putzsymbiose profitieren beide Tierarten voneinander. Der Madenhacker kommt einfach an Nahrung, das Großtier bleibt insektenfrei.
Fazit: Ein berührendes Buch über das Sterben
Mein Jimmy hat mich sehr berührt. Werner Holzwarth hat dieses Buch für seinen Sohn geschrieben. Mit 63 ist er nochmal Vater geworden. Geplant, denn wer in diesem Alter noch mal Vater wird, wird dies nicht durch Zufall. So waren sinngemäß seine Worte bei der Buchpremiere in München. Er wusste, dass er für seinen Sohn ein alter Vater sein würde. Und auch sein Sohn verstand dies irgendwann und stellte fest, dass sein Vater früher sterben würde als andere Väter. Sich seiner eigenen Endlichkeit bewusst, entschied Holzwarth, seinem Sohn etwas zu hinterlassen. Er erdachte die Geschichte von Jimmy und Hacki. Als Holzwarths Sohn sie hörte, zeichnete er Bilder von den beiden. Zwei davon befinden sich im Buch.
Illustriert wurde die Geschichte von Mehrdad Zaeri, der sich besondere Kniffe ausgedacht hat, um die Geschiche zu unterstreichen. So sind die Momente in der Gegenwart in Farbe gezeichnet, die Erinnerungen an Abenteuer in schwarz-weiß. Als Jimmy stirbt, wird es Seite für Seite dunkler. Und im Anschluß wieder heller – wie der Tag auf die Nacht folgt. Das Nashorn ist in seiner Gebrechlichkeit so wunderschön gezeichnet, dass es für mich keinen besseren Jimmy hätte geben können.
Kindern den Tod zu erklären, ist für uns Erwachsene gar nicht einfach. Häufig fehlen uns die richtigen und einfachen Worte. Mein Jimmy finde ich als Unterstützung sehr gelungen: Es ist traurig, sterbenstraurig sogar. Aber es zeigt, dass es weitergehen darf und muss. Und es zeigt auch, dass niemand vergessen ist, solange es Erinnerungen gibt.
„Dies ist kein Buch über das Sterben, sondern über das Leben – zu dem ohne Zweifel auch das Sterben gehört. Genauso wie lachen, sich freuen, strahlen vor Glück – und natürlich traurig sein. Sterbenstraurig.“
Buchinformationen
Werner Holzwarth: Mein Jimmy
Mit Illustrationen von Mehrdad Zaeri
Tulipan Verlag, München 2019
Hardcover, 40 Seiten
Ab 4 Jahren
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Klappentext
Freunde bis in alle Ewigkeit
Für Hacki, den Madenhacker, ist Jimmy, das Nashorn, mehr als ein Freund. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn und Hacki kann sich nicht einen Tag ohne Jimmy vorstellen. Aber im Laufe der Zeit wird Jimmy schwächer, bis er sich schließlich für immer zur Ruhe legt. Von nun an muss Hacki alleine zurechtkommen. Doch nicht lange. Bald findet er neue Freunde und erzählt ihnen von seinem Jimmy, der in der Erinnerung weiterlebt. Denn wahre Verbundenheit geht über den Tod hinaus.
Mein Jimmy
Anmerkung: Das Buch „Mein Jimmy“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Tulipan Verlag zur Verfügung gestellt.
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