In einer alten Eiche hatten eine Kaninchen- und eine Eulenfamilie ihr Zuhause gefunden. Die einen hatten am Fuße des Baumes ihren Bau, die anderen hatten ihre Höhle in der Baumkrone. So nah sie beieinander wohnten, so wenig bekamen sie voneinander mit. Denn während die Kaninchen am Tag wach waren, standen die Eulen erst auf, wenn die Kaninchen schlafen gegangen waren.

Eine ungewöhnliche Freundschaft

Eines Frühjahrs bekamen beide Familien Nachwuchs. Ein kleiner Kaninchenjunge und ein kleines Eulenmädchen. Die Kinder waren schnell aneinander interessiert und wollten alles über das jeweilige Nachbarskind erfahren. Aber kennenlernen konnten sie sich nicht.

„,Wir sind tagsüber draußen, Kleines …‘, erklärte Mama Kaninchen ihrem Sohn. ,Wir sind Nachtttiere, Kleines …‘, erläuterte Papa Eule seiner Tochter. ,Und deshalb begegnen wir uns fast nie, obwohl wir so dicht beisammenwohnen.‘, sagten beide zu ihren Kindern.“

Doch eines Abends im Herbst sollten sich die beiden treffen. An diesem Abend ging der Mond fast zeitgleich mit dem Untergang der Sonne auf. Und so kam es, dass das Kaninchen gerade ins Bett gehen wollte, als der Mond am Himmel erschien. Die Eule wurde früher geweckt als normal und beide waren zur selben Zeit wach. Als sie sich entdeckten, war ihre Freude groß. Doch irgendwann merkte der eine, dass er müde war und die andere, dass sie Hunger hatte. So mussten sie sich wieder trennen. Fortan hinterließen sie sich Botschaften unter der Eiche, damit sie wussten, was der jeweils andere macht. Im darauffolgenden Frühling sorgte der früh aufgehende Mond erneut für ein Zusammentreffen. In dieser Nacht geschah etwas Zauberhaftes: eine Sternschnuppe fiel vom Himmel. Die Freunde schlossen die Augen und wünschten sich ganz fest, immer beieinander sein zu können. Beim Öffnen der Augen erlebten die beiden eine Überraschung …

Mein Fazit: Ein tolles Buch über die Freundschaft

Freunde für immer ist ein Buch über eine besondere Freundschaft. Es ist nicht nur wunderschön gezeichnet, es hat eine wichtige Botschaft: Freunde müssen nicht immer gleich sein. Man kann über alle Grenzen und Unterschiede hinweg befreundet sein. Man muss dafür nicht gleich aussehen und auch nicht die gleichen Interessen haben. Im Gegenteil, manchmal sind es genau die Unterschiede, die voneinander lernen lassen und eine Freundschaft besonders machen. Die Geschichte vom Kaninchen und der Eule zeigt das besonders eindrucksvoll, weil man als Erwachsener natürlich im Hinterkopf hat, dass Kaninchen eigentlich zu den Beutetieren von Eulen gehören.

Der Ausgang des Sternschnuppenwunsches (den ich an dieser Stelle nicht verraten möchte) ist perfekt. Schöner hätte man die Geschichte meiner Meinung nach nicht enden lassen können. Denn der Autorin gelingt es tatsächlich, eine Brücke zwischen beiden zu bauen, ohne deren Lebensverhältnisse zu verändern.

Buchinformationen

Przemyslaw Wechterowicz: Freunde für immer
Mit Illustrationen von Emilia Dziubak
arsEdition, München 2019
Hardcover, 32 Seiten
Ab 3 Jahren
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Klappentext

Am Fuß einer alten Eiche lebt eine Kaninchenfamilie, oben in der Krone haben die Eulen ihre Höhle. Obwohl sie so dicht beisammenwohnen, begegnen sie einander fast nie. Wenn das kleine Kaninchen im Sonnenschein über die Wiese tobt, schläft die kleine Eule tief und fest, und wenn sie ihre Flügel im Mondlicht ausbreitet, ist das Kaninchen schon längst eingeschlafen. So vergehen viele Tage und Nächte, ohne dass sie etwas voneinander wissen. Bis sie sich unbedingt kennenlernen wollen …

Eine zauberhafte, herzerwärmende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft.

freunde für immer

Freunde für immer

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Anmerkung: Das Buch „Freunde für immer“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar von arsEdition zur Verfügung gestellt.

Autor

Als ich klein war, konnte ich es nicht abwarten, endlich selber lesen zu können. Ich liebte es sehr, wenn meine Eltern mir aus Büchern vorlasen. Aber es reizte mich, es ihnen gleich zu tun und selbst die gedruckten Wörter zu einer Geschichte zusammenzusetzen. Nachdem ich endlich lesen gelernt hatte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen. 2016 bin ich Mutter geworden und ich möchte meiner Tochter Sina die Welt der Bücher eröffnen wie sie einst mir geöffnet wurde.

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