Der König hatte es nicht leicht mit seinen drei Töchtern Bianca, Violetta und Rosalind. Die Prinzessinnen tanzten ihm nämlich ganz schön auf der Nase herum. Als sie seine Krone versteckten und er zwei Tage ohne regieren musste, fasste er einen Entschluss: Seine Töchter sollten heiraten. Dann würde sich jemand anders mit ihnen herumärgern und im Schloss wäre Ruhe.

Ein Prinz für drei Prinzessinnen

„Will man eine Prinzessin verheiraten, braucht man dafür einen Prinzen. Also kramte der König seine Schreibfeder und sein Tintenfass hervor und begann, Briefe zu schreiben. Viele, viele Briefe an viele, viele Prinzen.“

Doch die Prinzen waren zu beschäftigt mit Schwertkämpfen, Reiten und Drachentöten. Nur ein einziger Prinz kündigte seinen Besuch an. Prinz Waldomir. Eine von seinen Töchtern würde heiraten, da war sich der König sicher. So putzten die Prinzessinnen sich heraus, um dem Prinzen zu gefallen. Sie trugen ihre schönsten Kleider und prächtige Frisuren. Jede der Prinzessinnen war sich sicher, dass die Wahl des Prinzen auf sie fallen würde. Und schnell entbrannte ein Streit zwischen ihnen, wer wohl die beste Prinzessin für ihn wäre. Sie verglichen ihre Schönheit, ihre Schnelligkeit und ihre Kletterfähigkeit. In den Baumkronen angekommen, bewarfen sich mit Obst und als Rosalind vom Baum in den Schlossteich fiel, tauchten Sie nach dem schönsten Schatz für den Prinzen. Am Ende gaben sie ein wenig prinzessinnenhaftes Bild ab.

„Patschnass und schlammig, mit zerissenen Kleidern und tropfendem Haar stellten sie sich auf die Wiese. Bianca hatte sogar einen Schuh verloren. Aber sie lächelten wie echte Prinzessinnen.“

Der Prinz war wenig begeistert von dem Anblick und entschied, dass es wohl besser wäre, wieder Drachen jagen zu gehen. Doch die drei Prinzessinnen kamen ihm zuvor. Nach seiner Aussage, dass es sicher ein Jahr dauern würde, um einen Drachen zu fangen, lagen sie sich schon wieder in den Haaren, wer von ihnen es schneller schaffen würde.

„,Ha – eine Woche reicht doch völlig!‘, brüllte Violetta und hüpfte auf und ab vor lauter Begeisterung. ,Das machen wir, das machen wir! Und wer von uns zuletzt einen Drachen fängt, hat verloren und muss diesen langweiligen Prinzen da heiraten!‘“

Gesagt, getan. Im Galopp machten sich Bianca, Violetta und Rosalind auf ihren Pferden auf den Weg, um Drachen zu fangen.

Fazit: Prinzessinnen nach meinem Geschmack

Ich stehe mit Geschichten, die von Prinzessinnen handeln, auf Kriegsfuß. Weder mein Mann noch ich glauben, dass Frauen von Prinzen gerettet werden müssen und wir möchten unserer Tochter auch nicht solch ein Bild vermitteln. Das Buch Die allerbeste Prinzessin von Ursula Poznanski trifft daher genau unseren Geschmack. Und auch den unserer Tochter, die das Buch nach dem Lesen mit „Nochmal von vorne!“ belohnte.
Was für wundervolle Prinzessinnen die Autorin da erschaffen hat. Die Illustrationen setzen die Geschichte perfekt in Szene, sodass sie amüsant zu lesen und zu betrachten ist. Und natürlich enthält sie die wichtige Botschaft: Mädchen können auch „Drachen fangen“. Oder im übertragenen Sinne: Mädchen können alles machen, was sie eben machen möchten. Ebenso wie Jungs. Zusammengefasst bleibt zu sagen: Ein tolles Buch, das meiner Meinung nach manch Prinzessinnenbuch in Kinderbücher-Regale ersetzen sollte.

Buchinformationen

Ursula Poznanski: Die allerbeste Prinzessin
Mit Illustrationen von SaBine Büchner
Loewe Verlag, Bindlach 2018
Hardcover, 32 Seiten
Ab 4 Jahren
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Klappentext

Bianca, Violetta und Rosalind sind drei bezaubernde Prinzessinnen. Sie haben nur einen klitzekleinen Fehler: Sie streiten für ihr Leben gern! Eines Tages meldet sich Besuch an, Prinz Waldomir hat keine Lust mehr auf die Drachenjagd und möchte lieber heiraten. Natürlich hält sich jede der Prinzessinnen für die Beste – und damit für die zukünftige Frau des Prinzen. Ein turbulenter Wettkampf entspinnt sich, noch bevor sie mickrigen Waldomir überhaupt zu Gesicht bekommen haben …
Eine urkomische Bilderbuchgeschichte von Bestsellerautorin Ursula Poznanski – zauberhaft illustriert von SaBine Büchner!

die allerbeste prinzessin

Die allerbeste Prinzessin

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Autor

Als ich klein war, konnte ich es nicht abwarten, endlich selber lesen zu können. Ich liebte es sehr, wenn meine Eltern mir aus Büchern vorlasen. Aber es reizte mich, es ihnen gleich zu tun und selbst die gedruckten Wörter zu einer Geschichte zusammenzusetzen. Nachdem ich endlich lesen gelernt hatte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen. 2016 bin ich Mutter geworden und ich möchte meiner Tochter Sina die Welt der Bücher eröffnen wie sie einst mir geöffnet wurde.

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