Der Bär und die Ente leben an einem Teich in einem Wald. Immer öfter begegnen sie einem Bison, der den Weg nach Kanada sucht. Denn dort sind Bisons zu Hause. Können der Bär und die Ente ihm helfen, den Weg zu finden?
Wo geht es hier nach Kanada?
Der Frühling ist da und der Bär ist gerade aus dem Winterschlaf erwacht. Gemeinsam mit der Ente sitzt er noch etwas träge und wortkarg am Teich. Die Ente hingegen ist bester Laune und schnattert vor sich hin. Die beiden sind die besten Freunde.
„Da lief plötzlich ein Bison an ihnen vorbei. ‚Wo geht es hier nach Kanada?‘, fragte der Bison. ‚Woher soll ich denn das wissen, ich war noch nie in Kanada!‘, schnatterte die Ente. ‚Hmmh‘, meinte der Bär nur. ‚Schade‘, sagte der Bison und stapfte weiter.“
Am nächsten Tag machen der Bär und die Ente ein Picknick und denken längst nicht mehr an den Bison. Aber an dem darauffolgenden Tag treffen sie ihn wieder und erneut fragt er nach dem Weg nach Kanada. Und auch an dem folgenden Tag. Da werden die Freunde nachdenklich. Der Bison schien immer im Kreis zu laufen. So würde er nie sein Ziel erreichen. So überlegen der Bär und die Ente, wie sie ihm helfen können.
„‚Kanada liegt im Norden. Wir müssen ihm einen Wegweiser aufstellen, damit er auf den rechten Weg kommt‘, brummte der Bär.“
Und so basteln sie einen Wegweiser für den Bison. Als dieser das nächste Mal vorbei kommt und nach dem Weg fragt, zeigen sie ihm das Schild, auf das sie „Kanada“ geschrieben hatten. Und so zieht der Bison zufrieden weiter. Drei Wochen lang ist er unterwegs, bis er eine riesige Stadt erreicht.
„Die Hochhäuser waren so groß wie Berge, alles war aus Stein. Er vermisste eine saftige Wiese und verspürte großen Durst.“
Der Bison hat nicht nur Heimweh, er stellt auch schnell fest, dass er Kanada immer noch nicht erreicht hat. Auf seine Frage nach dem Weg, schickt ihn ein Rabe in die Richtung, aus der er gekommen ist. Kurz überlegt der Bison, dann ist ihm klar, wohin er gehen will …
Zuhause ist da, wo Freunde sind
Die Geschichte von dem Bären, der Ente und dem Bison ist für mich eine Geschichte über die Suche. Die Suche nach einem Zuhause, vielleicht auch dem eigenen Ursprung. Und die Botschaft ist klar: Zuhause ist da, wo man sich wohlfühlt und wo man Freunde hat. Ganz gleich, wo man herkommt oder wo man vielleicht hinwollte. Manchmal findet man sein Glück an einem Ort, an dem man es nicht erwartet hätte. Ein wenig erkenne ich mich in dem Bison wieder, denn als ich vor mittlerweile fast 15 Jahren von Norddeutschland nach München kam, hätte ich nie erwartet, diese Stadt irgendwann meine Wahlheimat zu nennen.
Die Autorin Barbara Zimmermann hat eine schöne Geschichte erschaffen, der man anmerkt, dass sie aus ihrem Herzen kommt. Die Mutter von fünf Töchtern hat gemeinsam mit ihrem Mann mehr als zwanzig Jahre eine Schäferei betrieben. Als ihre Kinder klein waren, hat sie ihnen beim Schafe hüten selbst erfundene Geschichten erzählt. Heute sind die Kinder groß und sie schreibt Kinderbücher.
Buchinformationen
Barbara Zimmermann: Der Bär, die Ente und ein Bison: Wo geht es nach Kanada
Mit Illustrationen von Yana Walther
Books on Demand, Norderstedt 2019
Hardcover, 32 Seiten
Ab 4 Jahren
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Klappentext
Der Bär lebt an einem Teich in einem Wald und liebt die Gesellschaft der lustigen Ente. Es kommt ein Bison vorbei, welcher den Weg nach Kanada sucht. Dort sind diese zotteligen Tieren zu Hause. Mit Hilfe des Bären und der Ente begibt sich der Bison auf die Reise. In einer Stadt, die niemals schläft, begegnet er lustigen Tieren und macht eine unerwartete Entdeckung.
Wird der Bison den Weg nach Kanada finden?
Der Bär, die Ente und ein Bison: Wo geht es nach Kanada
Anmerkung: Das Buch „Der Bär, die Ente und ein Bison: Wo geht es nach Kanada“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar von der Autorin zur Verfügung gestellt.
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