Das kleine Nilpferd Egon lebt mit seiner Familie im Zoo. Egon weiß genau, was er will: er möchte Ballett tanzen. Das Ballettmädchen Lisa hilft ihm dabei, seinen Traum in die Tat umzusetzen. Im zweiten Teil der Kinderbuchreihe Lisa und Egon tanzt Egon den Nussknacker aus Zooenzuckerland.

Egon, das tanzende Nilpferd

Lisa berichtet ihrem Freund Egon von einer Aufführung des Ballettmärchens „Der Nussknacker“. Dieser hört begeistert zu und horcht auf, als Lisa erzählt, dass ihre Ballettschule eine Schulaufführung plant, die sich an das Stück anlehnt. Wie gerne würde Egon die Rolle des Nussknackers tanzen. Lisa verspricht, ihre Ballettlehrerin zu fragen, ob er vortanzen darf. Jetzt gilt es, Egons Vater davon zu überzeugen, dass dieser auch an einem Vortanzen teilnehmen darf.

„„Tanzen ist doch was für Mädchen! Mir wäre es lieber, wenn du endlich mal lernen würdest, zu kämpfen wie ein richtiges Nilpferd, wenn dir einer das Futter wegnimmt! Und wenn du dich nicht immer hinter deiner Mutter verstecken würdest!““

Schließlich gibt er aber doch sein Einverständnis. Und auch die Ballettlehrerin stimmt dem Vortanzen zu. Die nächsten Wochen verbringen Egon und Lisa mit üben und tatsächlich darf das Nilpferd den Nussknacker tanzen.

Bereits in der Reihe Lisa und Egon erschienen:
Lisa und Egon: Ein Nilpferd lernt tanzen*
Lisa und Egon: Ein Nilpferd tanzt den Nussknacker aus Zooenzuckerland*

Hintergrund: Der Nussknacker

Der Nussknacker aus Zooenzuckerland ist inhaltlich eine kindgerechte Version des klassischen Ballettstücks „Der Nussknacker“ von Peter Tschaikowsky. Im Original bekommt Clara am Weihnachtsabend einen Nussknacker geschenkt. In der Nacht träumt sie, dass ihr Nussknacker gemeinsam mit Spielzeugsoldaten gegen das Heer des Mäusekönigs kämpft. Mit Hilfe des Mädchens siegt der Nussknacker und verwandelt sich in einen Prinzen. Gemeinsam reisen sie in das Reich der Süßigkeiten, wo die Zuckerfee ihnen zu Ehren ein Fest veranstaltet. (Quelle: Wikipedia)

In der Geschichte um Lisa und Egon ist es Lisa, die einen Nussknacker geschenkt bekommt – zusammen mit einem Spielzeugzoo. In der Nacht träumt sie, dass die Affen aus dem Zoo lebendig werden und allerhand Schabernack veranstalten. Da erwacht auch der Nussknacker (Nilpferd Egon) und holt sich die Zoo-Elefanten zur Hilfe. Mit Walnüssen, die die Elefanten in Richtung der Affenbande trompeten, vertreiben sie diese. Im Anschluss verwandeln sich Lisa und Egon in ein Prinzenpaar und reisen ins Zooenzuckerland, wo das Zooenzuckerfest gefeiert wird.

Für alle, die tanzen wollen

Ich habe einige Zeit überlegt, ob ich das Rezensionsexemplar Lisa und Egon: Ein Nilpferd tanzt den Nussknacker aus Zooenzuckerland annehme. Denn ehrlich gesagt, bin ich nicht böse, wenn meine Tochter nicht auf die Idee kommt, Ballett tanzen zu wollen. Und dann habe ich mich gefragt, warum das eigentlich so ist. Und schon war ich mittendrin in Vorurteilen. Woher die kommen, weiß ich nicht mal genau, denn ich bin die Generation, die mit der ZDF Weihnachtsserie Anna* aufgewachsen ist und ich habe tatsächlich noch heute die Bücher von Justus Pfaue* im Regal stehen. Dennoch denke ich bei Ballett automatisch an magersüchtige junge Mädchen und verformte Füße.

Und plötzlich wusste ich, dass ich das Buch rezensieren muss. Denn genau genommen geht es um Vorurteile: Dürfen nur dünne Mädchen Ballett tanzen? Darf das nicht auch ein Junge? Oder ein Mädchen mit Übergewicht? Genau dafür steht das Nilpferd Egon nach meinem Empfinden. Jeder, der Ballett tanzen mag, soll es tun. Diese Idee gefällt mir.

Auch gut gefällt mir, dass die Geschichte des Nussknackers aufgegriffen wird. Das ist sicher für kleine Ballerinas und solche, die es werden wollen, eine sehr nette Lektüre. Autorin Tina Lizius ist Tanz- und Literaturpädagogin. Daher gibt es am Ende des Buches Anleitungen zu den Tänzen aus der Geschichte und passende Musikvorschläge. So kann die Geschichte vom Nussknacker aus Zooenzuckerland nachgetanzt werden.

Ich persönlich hätte mir eine Strukturierung des Buches mit Hilfe von Kapiteln gewünscht. Das Buch ist für Kinder ab sechs Jahren gedacht. Diese zählen schon zu den Erstlesern. In diesem Zusammenhang bin ich über einige recht lange Schachtelsätze gestolpert, die  unnötig schwierig sind, z.B. „Auch wenn Mama gesagt hat, dass ich schon zwei Zentimeter seit gestern gewachsen bin, glaube ich nicht, dass meine Eltern das erlauben würden und deine Ballettlehrerin erlaubt das bestimmt auch nicht.“ (Vgl. Seite 7). Positiv hingegen ist die Größe der Schrift und auch, dass die gewählte Schriftart eher an Schreibschrift als an Druckschrift erinnert.

Abschließend sind noch die Illustrationen zu erwähnen. Diese finde ich sehr liebevoll, sie sehen fast aus wie handgemalt. Etwas, was in der heutigen Zeit wohl eher selten ist und mir persönlich gut gefällt.

Buchinformationen

Tina Lizius: Lisa und Egon: Ein Nilpferd tanzt den Nussknacker aus Zooenzuckerland
Mit Illustrationen von Heike Georgi
Primero Verlag, München 2018
Hardcover, 72 Seiten
Ab 6 Jahren
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Klappentext

Das kleine Nilpferd Egon lebt mit seiner Familie im Zoo. Egon weiß genau, was er will: Er möchte in dem Ballettmärchen „Der Nussknacker aus Zooenzuckerland“ den Nussknacker tanzen. Doch sein Papa und seine Mama sind von der Idee überhaupt nicht begeistert. Nilpferde kämpfen um ihr Futter und tanzen kein Ballett! Doch mit Lisa, dem Ballettmädchen, kommt alles ganz anders …

Ein Buch über Freundschaft und darüber, dass man niemals aufgeben darf. Lebe deinen Traum! Auch Nilpferde können tanzen, wenn sie das wirklich wollen.
Mit Tanzanleitungen zum Bühnenstück und Musikvorschlägen für Eltern und ihre Kinder. So tanzt auch du wie Lisa und Egon!
Auch für ErzieherInnen, LehrerInnen und TanzpädagogInnen.
Angelehnt an die kulturelle Bildung macht dieses Vor- und Erstlesebuch Literatur durch Bewegung erfahrbar.

lisa und egon

Lisa und Egon: Ein Nilpferd tanzt den Nussknacker aus Zooenzuckerland

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Anmerkung: Das Buch „Lisa und Egon: Ein Nilpferd tanzt den Nussknacker aus Zooenzuckerland“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Primero Verlag zur Verfügung gestellt.

Autor

Als ich klein war, konnte ich es nicht abwarten, endlich selber lesen zu können. Ich liebte es sehr, wenn meine Eltern mir aus Büchern vorlasen. Aber es reizte mich, es ihnen gleich zu tun und selbst die gedruckten Wörter zu einer Geschichte zusammenzusetzen. Nachdem ich endlich lesen gelernt hatte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen. 2016 bin ich Mutter geworden und ich möchte meiner Tochter Sina die Welt der Bücher eröffnen wie sie einst mir geöffnet wurde.

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