Wölfin Isa Grimm weiß ganz genau, was sie werden möchte, wenn sie mal groß ist: Kapitänin zur See. „Das ist doch kein Beruf für einen Wolf!“, finden ihre Eltern.

Wölfe fahren nicht zur See – oder etwa doch?

Doch Isa lässt sich nicht von ihrem Berufswunsch abbringen. Ganz egal, was ihre Eltern ihr als Alternative vorschlagen, sie bleibt dabei: Sie will Kapitänin werden. Am nächsten Morgen packt sie ihren Seesack und fährt mit dem Zug nach Hamburg.

„Mit der Hochbahn fährt sie vom Hauptbahnhof weiter zum Hamburger Hafen. Hier legen Schiffe aus der ganzen Welt an, und Isa sucht eines, auf dem sie als Leichtmatrosin anheuern kann.“

Doch das ist gar nicht so einfach. Sie trifft auf viele Vorurteile: Wölfe könnten nicht durch die Takelage klettern, hätten keinen Orientierungssinn und überhaupt seien sie (als Fleischfresser) eine Gefahr für die Besatzung. Aber dann findet sie doch noch einen Kapitän, der sie mitnimmt und ihr eine Chance gibt. Eine gute Entscheidung, denn als sie auf ein Piratenschiff treffen, hat ausgerechnet Isa die rettende Idee …

Fazit: Jeder kann werden, was er will!

Die Beschreibung von Das ist doch kein Beruf für einen Wolf hat mich sofort angesprochen. Denn als Seemannstochter ging ich gemeinsam mit meiner Mutter früh an Bord und wir begleiteten meinen Vater auf hoher See. Und eines war für mich im Alter von fünf Jahren glasklar: „Wenn ich groß bin, will ich auch zur See fahren.“ Bis es schließlich soweit war, verlor ich zwar meinen Berufswunsch aus den Augen, kann mich aber gut in Wölfin Isa hineinversetzen.

Abseits davon finde ich es wichtig, Kindern zu vermitteln, dass sie werden können, was sie möchten. Eltern sollten beratend an der Seite ihrer Kinder stehen – aber niemals entscheidend. Für mich ist das der zentrale Ratschlag des Buches, der sich sowohl an die großen Vorlesenden als auch an die kleinen Zuhörer richtet. In diesem Zusammenhang bietet Isas Geschichte sicher auch einen guten Gesprächsanlass, was Gleichberechtigung bei der Berufswahl betrifft. Ich finde es wichtig, dass mein Kind nicht mit Leitsätzen wie „Das ist kein Beruf für dich, weil …“ aufwächst. Ich möchte, dass sie sich selbst darüber klar wird, was sie mal werden will. Denn immerhin muss sie ihr Berufsleben lang mit dieser Entscheidung leben. Daher bekommt das Buch eine klare (Vor)leseempfehlung von mir.

Buchinformationen

Annette Feldmann: Das ist doch kein Beruf für einen Wolf
Mit Illustrationen von Mareike Engelke
Tulipan Verlag, München 2020
Hardcover, 40 Seiten
Ab 4 Jahren

Klappentext

Isa Grimm will Kapitänin werden. „Das ist doch kein Beruf für einen Wolf!“, finden ihre Eltern. Doch Isa lässt sich nicht beirren, packt ihren Seesack und bricht auf zum Hafen. Eine Wölfin an Bord zu lassen kommt für viele Kapitäne jedoch nicht infrage. Nur der Kapitän der Bonni gibt ihr schließlich eine Chance und das große Abenteuer beginnt.

das ist doch kein beruf für einen wolf

Anmerkung: Das Buch „Das ist doch kein Beruf für einen Wolf“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Tulipan Verlag zur Verfügung gestellt.

Autor

Als ich klein war, konnte ich es nicht abwarten, endlich selber lesen zu können. Ich liebte es sehr, wenn meine Eltern mir aus Büchern vorlasen. Aber es reizte mich, es ihnen gleich zu tun und selbst die gedruckten Wörter zu einer Geschichte zusammenzusetzen. Nachdem ich endlich lesen gelernt hatte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen. 2016 bin ich Mutter geworden und ich möchte meiner Tochter Sina die Welt der Bücher eröffnen wie sie einst mir geöffnet wurde.

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