Willi Wolke ist ein Wolkenteurer. Wenn er groß ist, möchte er eine Schneewolke werden. Bis es soweit ist, fliegt er durch seine Wolkenwelt und lernt, was eine kleine Wolke lernen muss. Eines Tages trifft er einen Schneemann, der sich voller Freude von einem Schneeberg hinunterkugelt.

Die allerbesten Freunde

Weil der kleine Schneeman so viel Spaß am Schneekugeln hat, probiert Willi Wolke es auch einmal. Das ist aber gar nicht so einfach, wenn man keine Füße hat, mit denen man bremsen kann. Sie kugeln den ganzen Tag bis spät in den Abend hinein.

„„Willi, magst du morgen wieder mit mir spielen?“, fragte der kleine Schneemann hoffnungsvoll. „Ja, unbedingt“, antwortete Willi. Die beiden umarmten sich und verabredeten sich für den nächsten Tag. An diesem Abend ging Willi als eine sehr glückliche Wolke ins Bett.“

So wurden Willi und der kleine Schneemann die allerbesten Freunde. Sie trafen sich jeden Tag und die Wochen vergingen. Langsam kam der Frühling und der Schneemann wusste, dass sie bald Abschied voneinander nehmen müssten. Der Schneemann bittet Willi, ihm zu helfen und seine Schneewolke zu sein. Willi begriff, dass sein Freund schmelzen würde und wurde sehr traurig. Der Schneemann versuchte ihn zu beruhigen. Und so verstand der kleine Wolkenteurer, dass der Schneemann zwar weg – aber dennoch immer bei sein würde.

„… jetzt wurde ihm klar, dass man sich dann ja gar nicht von jemanden, den man lieb hat, verabschieden musste. Denn egal ob man ihn sieht oder nicht, der, den man lieb hat, der ist immer bei einem, eben auch, wenn man ihn nicht sieht.“

Willi Wolke stimmt also zu, die Schneewolke des kleinen Schneemanns zu werden. An dem Tag, an dem er schmelzen würde, würde die Sonne ihn in Wasserdampf verwandeln. Willi würde ihn, den Wasserdampf, einsammeln und zu einem hohen Berg bringen. Dort würde er es schneien lassen und der Schneemann würde in Form von Schneeflocken wiederkommen. Eine echte Aufgabe für einen kleinen Wolkenteurer.

Berührender Abschied

Wie könnte man die Vergänglichkeit besser beschreiben als anhand eines Schneemanns. Denn diesen Verlust kennt wohl jedes Kind: voller Freude gebaut, begleitet er uns durch die kalten Tage, um zu schmilzen, wenn es wieder wärmer wird. Mich hat die Geschichte von Willi und seinem Freund, dem Schneemann sehr berührt. Abschied zu nehmen und kindgerecht zu erklären, warum der Tod zum Leben dazu gehört, ist nicht immer leicht. Danke für dieses Buch, das zugleich so traurig und so tröstlich ist:

„Die kleinen Schneeflocken tanzten im Wind hinunter auf die Erde. Sie lachten und winkten Willi zu. Er war schon ein bisschen traurig darüber, dass diese Reise nun zu Ende war. Aber jedes Mal, wenn er jetzt Schnee sah, lächelte er, denn er dachte an seinen besten Freund, den kleinen Schneemann.“

Buchinformationen

Rachel Wolke: Willi Wolke und der kleine Schneemann
Mit Illustrationen von Barbara Fišinger Škorjanc
Pastis Verlag, Berlin 2018
Hardcover, 28 Seiten
Ab 6 Jahren
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Übrigens: Willi Wolke und der kleine Schneemann ist das zweite Buch aus der Reihe um den kleinen Wolkenteurer. Zuvor erschienen ist der erste Teil Willi Wolke und der kleine Spatz*

Klappentext

Als Willi wieder einmal so durch seine Wolkenwelt flog, kam er an einen großen weißen Berg. Wie die meisten hohen Berge war auch dieser von einer weiß leuchtenden Schicht von Schnee überzogen. Als Willi näher an den Berg herankam, sah er, dass sich dort etwas bewegte.
Er flog schnell näher und stellte fest, dass das, was er da sah, etwas Kugelndes war. Es wurde schneller und schneller und als Willi genau hinsah, waren es drei Kugeln , die aneinander klebten.
Weil Willi eine neugierieg kleine Wolke war, konnte er nicht widerstehen, heraus zu finden, was es mit diesem kugeligen Etwas auf sich hatte.
Willi Wolke und der kleine Schneemann ist eine rührende Geschichte über Freundschaft schließen, Abschied nehmen und jemanden im Herzen tragen.

willi wolke und der kleine schneemann

Willi Wolke und der kleine Schneemann

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Anmerkung: Das Buch „Willi Wolke und der kleine Schneemann“ wurde uns freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Pastis Verlag zur Verfügung gestellt.

Autor

Als ich klein war, konnte ich es nicht abwarten, endlich selber lesen zu können. Ich liebte es sehr, wenn meine Eltern mir aus Büchern vorlasen. Aber es reizte mich, es ihnen gleich zu tun und selbst die gedruckten Wörter zu einer Geschichte zusammenzusetzen. Nachdem ich endlich lesen gelernt hatte, verschlang ich ein Buch nach dem anderen. 2016 bin ich Mutter geworden und ich möchte meiner Tochter Sina die Welt der Bücher eröffnen wie sie einst mir geöffnet wurde.

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